OK Boomer – was steckt da dahinter?
In der Zeit ist am 20. November 2019 ein sehr lesenswerter Artikel mit dem Titel „,OK, Boomer“ erschienen.
Auf Twitter wurde ein Posting von Armin Thurnher (@arminthurnher) mit „OK, Boomer“ quittiert, worauf Thurnher Wert auf die Feststellung legte, dass der kein Boomer sei.
Welche Gruppe von Personen sollte sich also jetzt bei „OK, Boomer“ angesprochen fühlen?
Gemeint ist die Generation der Babyboomer, die in den Jahren des starken Geburtenanstiegs nach dem Krieg geboren wurden.
Sehen wir uns die Geburtenzahlen ab 1945 in Österreich, Deutschland und den USA genauer an:
Wir sehen, dass der Geburtenanstieg in Österreich und Deutschland ungefähr um 1955 beginnt, in den USA aber schon ungefähr um 1950.
Die Eingrenzung der Boomer ist also vom Kulturkreis abhängig.
In Österreich und Deutschland gibt es folgende grobe Einteilung in Generationen seit 1945:
Generation | Zeitraum |
---|---|
68-er | 1945-1955 |
Boomer | 1955-1968 |
Generation X | 1968-1980 |
Millenials | 1980-2000 |
Generation Z | 2000- |
Die jungen Leute, die jetzt mit der milde abschätzigen Bemerkung „OK, Boomer“ ältere Politiker_innen kritisieren,
sind also Millenials, die dabei Leute aus zwei Generationen früher meinen.
Sehen wir uns die Generationszuordnung einiger bekannter österreichischer Politiker_innen an:
Boomer: Spindelegger, Mitterlehner, Gusenbauer, Faymann, Kern,
Generation X: Rendi-Wagner, Kickl, Hofer, Strache, Köstinger
Millenials: Kurz, Blümel, Maurer
Kurz und Blümel, die junge türkise ÖVP, haben also gegen die Boomer-Generation der ÖVP aufbegehrt.
Vor allem Kickl und Strache, aber auch Hofer, wollen das rückgängig machen, was die 68er ihrer Meinung nach falsch gemacht haben.
In beiden Fällen besteht also der Konflikt zwischen einer Generation und der Generation zwei Perioden früher.
Wenn man das extrapoliert, dann wird es in Zukunft Konflikte zwischen der Generation Z und der Generation X geben.
Dieser Einteilung folgend ist Armin Thurnher (Jahrgang 1949) kein Boomer. Allerdings wird der Ausdruck „OK, Boomer“ mittlerweile – nicht mehr strikt der statistisch-demografischen Einteilung folgend – auch verwendet, um Äußerungen älterer Leute als nicht besonders beachtenswert zu charakterisieren.
Datenquellen: