Wählerstromanalyse Gemeinderatswahl Salzburg 2014
Diese Wählerstromanalyse berechnet alle Anteile an den Wahlberechtigten. Erst dann wird die wahre Dimension der Verschiebungen bei den Wählern sichtbar.
Wir berücksichtigen in der Analyse alle Parteien, die bei einer der beiden Wahlen mindestens 1000 Stimmen (etwa 1% der Wahlberechtigten) erreichen konnten.
Alle übrigen Stimmen, also ungültige Stimmen und Stimmen für Kleinstparteien, und die Nichtwähler, fassen wir unter der Bezeichnung NW zusammen.
Ausgangslage (Gemeinderatswahl 2009, Anteile an Wahlberechtigten) waren folgende Parteienanteile
SPÖ | ÖVP | BL | FPÖ | KPÖ | TAZL | NW |
---|---|---|---|---|---|---|
18.3 | 13.5 | 8.1 | 7.0 | 1.0 | 2.4 | 49.7 |
Das neue Wahlergebnis (Gemeinderatswahl 2014, Anteile an Wahlberechtigten) zeigt folgende Parteienanteile
SPÖ | ÖVP | GRÜNE | FPÖ | KPÖ | NEOS | SALZ | NW |
---|---|---|---|---|---|---|---|
13.7 | 8.1 | 5.7 | 5.5 | 0.9 | 5.1 | 1.4 | 59.5 |
Das wohl dramatischste Ergebnis der Wahl ist, dass 2014 knapp 60 Prozent der Wähler keiner der angeführten Parteien ihre Stimme gegeben habe. Der entsprechende Anteil lag 2009 bei knapp unter 50%.
Wie viele Stimmen sind zwischen 2009 und 2014 zwischen den Parteien gewandert?
SPÖ | ÖVP | GRÜNE | FPÖ | KPÖ | NEOS | SALZ | NW | Schw | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
SPÖ | 12500 | 0 | 0 | 200 | 0 | 0 | 0 | 7500 | 1400 |
ÖVP | 200 | 8400 | 900 | 100 | 0 | 3100 | 800 | 1600 | 1200 |
BL | 0 | 0 | 5000 | 0 | 500 | 2600 | 800 | 0 | 1200 |
FPÖ | 2300 | 0 | 0 | 4800 | 0 | 0 | 0 | 600 | 1400 |
KPÖ | 0 | 0 | 0 | 0 | 100 | 0 | 0 | 1100 | 800 |
TAZL | 200 | 600 | 300 | 1000 | 200 | 0 | 0 | 200 | 1100 |
NW | 0 | 0 | 0 | 0 | 200 | 0 | 0 | 54800 | 1400 |
Aus der zweiten Zeile kann man ablesen, dass etwa 900 ÖVP-Wähler von 2009 2014 die Grünen und etwa 3100 die NEOS gewählt haben.
Die mit Schw bezeichnete Spalte gibt die Schwankungsbreite der geschätzten Wählerströme für jede Zeile an.
Die nächste Grafik zeigt, welchen Anteil ihrer Wähler von 2009 die Parteien 2014 an welche Parteien verloren haben.
SPÖ | ÖVP | GRÜNE | FPÖ | KPÖ | NEOS | SALZ | NW | Schw | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
SPÖ | 61.5 | 0.0 | 0.0 | 1.2 | 0.1 | 0.0 | 0.0 | 37.2 | 7.0 |
ÖVP | 1.3 | 55.8 | 6.0 | 0.4 | 0.0 | 20.7 | 5.1 | 10.7 | 7.8 |
BL | 0.0 | 0.0 | 56.2 | 0.0 | 5.6 | 28.9 | 9.3 | 0.0 | 13.6 |
FPÖ | 30.0 | 00.0 | 0.0 | 62.2 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 7.9 | 18.1 |
KPÖ | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 4.4 | 0.0 | 0.0 | 95.6 | 67.1 |
TAZL | 8.2 | 24.1 | 12.8 | 38.8 | 9.5 | 0.0 | 0.0 | 6.5 | 42.9 |
NW | 00.0 | 0.0 | 0.0 | 0.0 | 0.4 | 0.0 | 0.0 | 99.6 | 2.6 |
Aus der zweiten Zeile kann man ablesen, dass etwa 6% der ÖVP-Wähler von 2009 2014 die Grünen und etwa 20% die NEOS gewählt haben.
Außerdem fällt auf, dass SPÖ und FPÖ nur etwas mehr als 60% ihrer Wähler halten konnten. Bei ÖVP und Grünen war die Haltequote noch geringer, sie lag nur bei etwa 55%.
Die folgende Grafik zeigt, wie sich die Wähler der Parteien von 2009 bei der Wahl von 2014 entschieden haben:
Die Grafik zeigt ganz deutlich, dass sowohl die ÖVP als auch die Grünen erheblich an die NEOS verloren haben.
Die SPÖ hat vor allem an die Nichtwähler verloren.
Schließlich sehen wir uns noch an, woher die Stimmen der Parteien 2014 gekommen sind:
Die SPÖ konnte also Stimmen von der FPÖ gewinnen. Weitaus mehr frühere SPÖ-Wähler findet man aber 2014 unter den Nichtwählern. Die NEOS konnten ihre Stimmen vor allem von der ÖVP und von den Grünen gewinnen.
Methodisches zur Wählerstromanalyse findet man in einem früheren Blog-Artikel. Bie der vorliegenden Analyse wurden ca. 160 Sprengelergebnisse aus der Stadt Salzburg verwendet.