About Erich Neuwirth

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  • Biography: Ausserordentlicher Professor (i.R.) an der Universität Wien. Lehrt Informatik, Statistik und Mathematik. Leiter einer Arbeitsgruppe von Statistikern, die die PISA-Ergebnisse für Österreich 2000 korrigiert hat. Diese Korrektur wurde (das ist weder vorher noch nachher noch einmal geschehen) von der OECD offiziell anerkannt und wird seither in den offiziellen OECD-Publikationen verwendet.

Posts by Erich Neuwirth:

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Das Assoziativgesetz – was ist das und warum ist das wichtig?

Posted by Erich Neuwirth on 27. Oktober 2015 in Allgemein |

Im Mathematikunterricht lernt man

$$(a+b)+c=a+(b+c)$$

Das ist das Assoziativgesetz.

Als Zeichenkette aus Buchstaben und mathematischen Zeichen ist das nicht besonders beeindruckend, und man sieht auch nicht, warum das wichtig ist.

Praktisch verwendet man es oft, ohne dass man es merkt.

Wenn man beispielsweise $25+27+23$ berechnen soll, dann kann man zuerst $25+27=52$ berechnen und dann $52+23=75$ berechnen, um das Ergebnis zu erhalten. Man kann aber auch „sehen“, dass $27+23=50$ ist, und braucht dann nur $25+50=75$ zu berechnen. Die zweite Art der Berechnung ist „handlicher“, und das Assoziativgesetz ist der Grund, dass wir sicher sein können, bei beiden Rechnungen dasselbe Ergebnis zu erhalten.

Man kann das Assoziativgesetz auch sehr anschaulich illustrieren.
Wenn man $(a+b)+c$ als grafische Rechenmaschine darstellt sieht das so aus:

adderleft

Die grafische Darstellung von $a+(b+c)$ sieht so aus:

adderright

Wir können diese beiden „Rechenmaschinen“ auch ohne die Variablennamen veranschaulichen. Jede dieser Maschinen hat 3 Inputs und einen ouput. Im Inneren der Maschine gibt es 2 Addierwerke. Die erste Maschine addiert den ersten und den zweiten Input und addiert dann zu dieser Summe den dritten Input.

adderleftempty

Die zweite Rechenmaschine addiert zuerst den zweiten und den dritten Input und addiert dann zu dieser Summe den ersten Input:

adderrightempty

Die Rechenwerke in diesen Maschinen sind verschieden verdrahtet, aber wir wissen, dass beide Maschinen bei gleichen Inputs immer dasselbe Ergebnis liefern.

Wir können das dazu verwenden, andere Maschinen, in denen diese 3er-Addiermaschine als Teil vorkommt, umzubauen.

Eine einfache Maschine zum Addieren von 4 Zahlen sieht so aus:

adder4recurempty

Wir markieren in dieser Maschine ein Zwischenergebnis mit einem Oval

adder4recuremptyinter

und wir verschieben die Blöcke in der Maschine ein bisschen

adder4recuremptyinter2

Im rechten Teil diese Maschine gibt es einer 3er-Addiermaschine:

adder4recuremptyinter2border

Diese Maschine können wir durch eine andere 3er-Addiermaschiene, die immer dasselbe Ergebnis liefert, ersetzen:

adder4recuremptyinter3border

In dieser Maschine
adder4recuremptyinter3

können wir den Block für das Zwischenergebnis wieder entfernen und die Blöcke noch etwas verschieben und erhalten dann folgende Maschine:

adder4recuremptypara

Und wozu das ganze?

In der usprünglichen 4er-Addiermaschine mussten 2 der 3 Rechenwerke auf das Ergebnis des vorgeschalteten Rechenwerks warten. In der neuen 4er-Addiermaschine können 2 Rechenoperationen gleichzeitig durchgeführt werden. Die erste Maschine braucht also 3 Zeiteinheiten für das Addieren von 4 Zahlen, die zweite Maschine braucht nur 2 Zeitschritte, sie kann also schneller rechnen.

Eine 8er-Addiermaschine die immer eine Zahl zur vorherigen Summe addiert, sieht so aus:

adder8recurempty

Wenn man in dieser Maschine merhmals 3er-Maschinen durch funktionsgleiche 3er-Maschinen ersetzt, dann erhält man folgende Maschine:

adder8recuremptypara

Die ursprüngliche 8er-Maschine brauch 7 Zeitschritte, die umgebaute Maschine nur 3.

Das Umbauen der Maschine funktioniert nur, weil das Assoziativgesetz gilt.

Geschicktes Anwenden dieses Gesetzes führ also dazu, dass man bei bestimmten Aufgaben wesentlich schneller Rechnen kann.

Parallele Computerarchitektur ist eine der neuen Entwicklungen der Computertechnik. Was wir hier beschrieben haben ist eines der Prinzipien, nach denen parallele Programme arbeiten.

Wahlprognose, Wahlhochrechnung und Wahlanalyse –
was denkt sich ein Statistiker dazu

Posted by Erich Neuwirth on 21. Oktober 2015 in Allgemein |

In der nzz.at habe ich einen Artikel mit dem Titel Wahlumfragen taugen nicht für Prognosen publiziert. Dieser Artikel ist eine leicht modifizierte Form des folgenden Textes: Bei der Gemeinderatswahl in Wien war die 17-Uhr-Prognose des ORF ziemlich weit vom Endergebnis entfernt. Insbesondere gab es Fehlinformationen über Gleichstand oder Vorsprung zwischen SPÖ und FPÖ. Die erste […]

Statistisches zum EU-Austritts-Volksbegehren

Posted by Erich Neuwirth on 4. August 2015 in Allgemein |

Heute habe ich in der nzz.at eine Wahlanalyse des Wahlanalyse des EU-Austritts-Volksbegehrens publiziert. Eine etwas detailliertere gibt es auf meiner neuen Website www.wahlanalyse.com Es gibt auch eine klickbare Landkarte mit den Gemeindeergebnissen und eine klickbare Landkarte mit den Bezirksergebnisse. Diese Landkarten funktioneren auf iPads und iPhones leider derzeit nicht. Ich hab auch schon vor einiger […]

Ökonomen und der Nobelpreis

Posted by Erich Neuwirth on 22. Juli 2015 in Allgemein |

In der Presse gibts einen Artikel, in dem über den Einfluss von US-Ökonomen auf die öffentliche Diskussion über die Probleme Griechenlands gesprochen wird. Die Presse schreibt, dass die Tatsache, dass es sich um „Nobelpreisträger“ handelt, den Argumenten besonderes Gewicht gegeben hat. Zum Thema Ökonomie und Nobelpreis hab ich vor circa 3 Jahren einen Artikel im […]

EU-Austritts-Volksbegehren – regionale Unterschiede

Posted by Erich Neuwirth on 2. Juli 2015 in Allgemein |

Am 1. Juli ist die Frist zur Unterzeichnung des EU-Austritts-Volksbegehrens zu Ende gegangen. Derzeit gibts auswertbar die Ergebnisse der Bezirke. Gemeindeergebnisse, die man für detaillierte statistische Analysen braucht, wird es erst später geben. Berteits mit den Bezirksergebnissen kann man eine (interaktive, klickbare) statistische Landkarte erstellen. Achtung: Die Datenmenge der Karte ist relativ groß und benötigt […]

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