About Erich Neuwirth

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  • Biography: Ausserordentlicher Professor (i.R.) an der Universität Wien. Lehrt Informatik, Statistik und Mathematik. Leiter einer Arbeitsgruppe von Statistikern, die die PISA-Ergebnisse für Österreich 2000 korrigiert hat. Diese Korrektur wurde (das ist weder vorher noch nachher noch einmal geschehen) von der OECD offiziell anerkannt und wird seither in den offiziellen OECD-Publikationen verwendet.

Posts by Erich Neuwirth:

Wer bestimmt die Themen der bildungspolitischen Diskussion?

Posted by Erich Neuwirth on 13. Februar 2016 in Allgemein |

In den letzten Tagen ist plötzlich wieder die Diskussion, wie schlecht die österreichischen PISA-Ergebnisse sind, losgebrochen. Es geht vor allem um den Anteil der leistungsschwachen Schüler (in PISA-Terminologie low performers).

Die OECD hat dazu einen neuen Bericht mit genaueren Analysen vorgelegt.

Die ganze Diskussion, die jetzt stattfindet, beruht auf zwei Tabellen aus diesem Bericht.
Die OECD veröffentlicht mittlerweile dankenswerterweise viele Tabellen aus ihren Berichten als Excel-Tabellen, damit man selbst weitere kleine Analysen machen kann.

Es gibt da eine Tabelle mit den Anteilen der leistungsschwachen Schüler in den drei PISA-Disziplinen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, und es gibt eine Tabelle mit den Anteilen aller Schüler, die in je 2 oder sogar in allen 3 Disziplinen leistungsschwach sind.

In der aktuell laufenden Diskussion entsteht der Eindruck, dass es sich da um bisher nicht bekannte Ergebnisse handelt und dass man daher auf neue Erkenntnisse reagieren müsse.

Tabellen über den Anteil der leistungsschwachen Schüler in den einzelnen Disziplinen gibt es seit der Veröffentlichung
der PISA-Ergebnisse von 2012, als seit Dezember 2013.

Die Tabellen finden sich auch im 2014 erschienenen PISA-Report, wie hoch die Anteile der „low performers“ in den einzelnen Disziplinen sind ist als schon jahrelang bekannt.

Die Diskussion über den relativ hohen Anteil an leseschwachen Schülern hätten wir schon ab Jänner 2014 führen können. Mussten wir wirklich warten, bis die OECD ca. 2 Jahre später eine Pressekonferenz zu diesem Thema gegeben hat?

Und noch ein weiterer Punkt erscheint mir in der Diskussion um PISA bemerkenswert. 2009 waren die PISA-Werte Österreichs deutlich schlechter als 2003 und 2006. 2012 sind sie dann wieder auf das Niveau von 2003 und 2006 gestiegen. Wir hatten nach 2009 eine hitzige Diskussion über die Ursachen der kurzfristigen Verschlechterung, und nach 2012 haben dann einige Leute gemeint, dass wir offensichtlich durch richtige Maßnahmen wieder zum alten Niveau zurückgekehrt sind.

Sieht man sich (im schon verlinkten offiziellen PISA-Bericht für 2014) die Tabellen (im Annex B1) an, die die Länderwerte von 2000 bis 2012 (also die zeitliche Entwicklung) im Annex B1 darstellen, dann sieht man, dass da für das Jahr 2009 keine Werte für Österreich vorkommen.

Wenn man den Bericht genauer liest, dann findet man auf Seite 53 folgendes:

… the comparability of 2009 data with data from earlier PISA assessments cannot be ensured, and data for Austria have been excluded from trend comparisons.

Die Daten für 2009 sind also nicht zuverlässig genug, daraus solide Schlüsse ziehen zu können. Also waren die ganzen hitzigen Diskussionen nach 2009 und auch die Vergleiche von 2009 mit 2012 potemkinsche Dörfer.

Ich hielte es für einen wesentlichen Beitrag zur Bildungspolitik, wenn man sich bei vielen bildungspolitischen Themen (auch am konkreten Beispiel PISA) in der Schule, der Lehrerausbildung und der Lehrerfortbildung anhand der verfügbaren Daten mit den Themen selbst auseinandersetzt und nicht nur bei Pressekonferenzen Mitgeteiltes weiterverbreitet.

Die große Chance der Informationsgesellschaft besteht darin, dass man Zugang zu viel mehr Quellen hat als früher. Man kann sich also (auch zum Thema PISA) auf Grundlage verfügbarer Daten eine eigene durch Sachargumente begründbare Meinung bilden und ist nicht auf schlagzeilengeeignete Formulierungen anderer angewiesen.

Dass das Teil einer grundlegenden Bildungsreform sein kann hat sich aber anscheinend zu den für die Bildungspolitik Verantwortlichen noch nicht durchgesprochen. Die streiten lieber darüber, wer für die Verwaltung der Lehrer zuständig sein soll.

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Das Wetter, das Prozentrechnen und die Statistik

Posted by Erich Neuwirth on 10. Februar 2016 in Allgemein |

Ich hab schon viel groben Unfug in Tageszeitungen gelesen, aber es gibt immer noch Überraschungen, die man nicht für möglich hält. In der der Ausgabe der Tageszeitung „österreich“ vom 8.2.2016 findet man Folgendes (man beachte die eingeringelten Stellen): Jänner war 337% wärmer als üblich Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass die Wiener Durchschnittstemperatur im Jänner 2016 […]

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Tabellenkalkulation und mathematische Abstraktion

Posted by Erich Neuwirth on 4. Februar 2016 in Allgemein |

Diesmal ist ein bisschen was „härteres“; nämlich ein Artikel, den ich für eine Mathematik-Informatik-Didaktik-Zeitschrift geschrieben habe. Und noch dazu in Englisch. Also ist er eigentlich für ein Mathematiker-Fachpublikum bestimmt. Wenn ich etwas Didaktisches schreibe, dann bemühe ich ich immer sehr, die Inhalte so verständlich wie möglich darzustellen, deswegen trau ich mich etwas. Dass ich so […]

Wiener Gemeinderatswahl, Wählerstromanalysen und Umsprengelungen

Posted by Erich Neuwirth on 5. November 2015 in Allgemein |

Ich habe in der nzz.at einen Artikel mit dem Titel Wien-Wahl: Umsprengelungen führen zu spekulativen Analysen veröffentlicht. Eine leicht geänderte Fassung gibts auf meiner eigenen Website www.waehlerstromanalyse.at.

Mathematik erklären – eine Herausforderung

Posted by Erich Neuwirth on 27. Oktober 2015 in Allgemein |

Einer meiner Enkel besucht seit heuer das Gymnasium. Ich erlebe also sehr unmittelbar manche Verstehensschwierigkeiten bei mathematischen Inhalten mit. Die erste Schwierigkeit war, zu erklären, wozu das Assoziativgesetz $(a+b)+c=a+(b+c)$ zu gebrauchen ist. Einen Erklärungsversuch habe ich in einem Blogeintrag aufgeschrieben. Wenn ich weitere einschlägige Themen erklären muss, dann wird es weitere Blogeinträge geben.

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